Was ist Bouldern?
Bouldern leitet sich vom englischen Wort „boulder“ (dt. „Felsblock“) ab. Der Ursprung des Boulderns ist also das Klettern auf mehr oder weniger hohen Felsblöcken. Heute klettert die Bouldercommunity nicht mehr ausschließlich auf Felsblöcken, sondern auch auf dafür gebauten künstlichen Kletterwänden. Vom Ursprung bleibt die Bezeichnung für eine jüngere Trendsportart übrig, die immer mehr Fans findet.
Kurz: Bouldern ist Klettern ohne Seil in Absprunghöhe. Die Wände dafür sind bis zu 4,5 Meter hoch und darunter liegen weiche Matten, die ein Abspringen sicherer gestalten. Bouldern ist ideal, um Kraft, Technik und Lösungsfindung für dein Kletterkönnen zu üben.
Bouldern ist ein intensives Ganzkörper-Workout, das alle Muskelgruppen anspricht und gleichzeitig Beweglichkeit und Koordination verbessert. Viele Boulder sind wie Rätsel, die gelöst werden wollen. Daher erfordert Bouldern neben Kraft und Klettertechnik auch Konzentration und Bewegungskreativität.
Unsere boulderbars sind super Orte um deine Boulderskills zu verbessern. Gleichzeitig sind sie auch soziale Treffpunkte einer offenen, unterstützenden Community, die es leicht macht Freund:innen zu finden und sich auszutauschen.
Du kannst Bouldern ohne viel Vorbereitung oder Anweisungen ganz einfach ausprobieren. Wenn du aber mehr darüber erfahren möchtest, haben wir dir hier das Wichtigste für einen einfachen Einstieg zusammengestellt.
Die ersten Schritte
Für einen ersten Bouldertag brauchst du angenehme Sportkleidung. Fertig. Kletterschuhe kannst du dir in den boulderbars ausleihen. Soviel zur Ausrüstung. Ein Boulder besteht aus Griffen und Tritten der selben Farbe. Die Startgriffe sind mit Schilder markiert. Ziel ist es, den ebenfalls markierten Topgriff zu erreichen und diesen mit beiden Händen stabil zu halten.
Die Startgriffe beschreiben auch die Schwierigkeit des Boulders. In den boulderbars verwenden wir in Anlehnung an die Fontainebleau-Skala eine Kombination aus Ziffern und Buchstaben. Von einfach bis schwierig:
3, 4A, 4B, 4C, 5A, 5B, 5C, 6A, 6A+, 6B, 6B+, 6C, 6C+, 7A, 7A+, 7B, 7B+, 7C, 7C+, 8A, 8A+, 8B
Wenn du neu im Bouldern bist, solltest du mit der richtigen Schwierigkeitsstufe beginnen. Starte mit leichteren Stufen, die bei uns zum Beispiel mit der Zahl 4 markiert sind. Ein gründliches Aufwärmen ist wichtig, um Verletzungen zu vermeiden und deine Leistung zu steigern. Konzentriere dich zunächst auf die Klettertechnik – präzise Bewegungen und die richtige Körperhaltung sind entscheidend, bevor du dich auf Kraftübungen fokussierst. Um die richtige Technik zu erlernen, empfielt sich ein Kurs mit unseren ausgebildeten Trainer:innen.
Körperhaltung und Bewegung
Beim Bouldern ist die Körperposition entscheidend. Halte deine Hüfte nah an der Wand, um deinen Körperschwerpunkt zu stabilisieren und weniger Kraft aufzuwenden. Setze die Beine mehr ein als die Arme – das entlastet die Arme und ermöglicht längeres Klettern. Nutze deine Füße aktiv, um dich hochzudrücken, und platziere sie genau auf den Tritten. Drücke dich mit den Beinen hoch und halte die Arme möglichst gestreckt, um Energie zu sparen.
Griffe und Tritte
Beim Bouldern gibt es eine Vielzahl verschiedener Griffe. Um über diese gut reden zu können hier eine kleine Auswahl:
Leiste (auch crimp)
Griff für das erste oder zweite Fingerglied, der Fingerspitzenarbeit erfordert. Leisten werden hängend, halb-gestellt oder aufgestellt gehalten. Vorsicht vor Überlastungen bei letzterer Technik!
Aufleger (auch sloper)
Griff in abschüssiger Form. Bei vielen eher unbeliebt, weil unsicher zu halten. Es ist wichtig Reibung zwischen Hand und Griff aufzubauen und die richtige Körperposition zu finden.
Loch (auch pocket)
Griff in Lochform. Wird meist nach der Anzahl der im Loch verwendeten Finger unterschieden, also: Einfingerloch, Zweifingerloch, Dreifingerloch. Vorsicht vor Überlastungen bei Löchern für wenige Finger!
Henkel (auch jug)
Griff der ähnlich gut gehalten werden kann, wie der Henkel eines Bierglases. Sehr subjektiv, was ein Henkel ist, aber sehr beliebt in der Community.
Riss (auch crack)
Griff oder Bereich einer Wand der durch das Verklemmen der Hand als Griff oder durch Verklemmen des Fußes als Tritt benutzt wird. Anders als beim Henkel scheiden sich die Meinungen beim Riss. Liebes- und Hassobjekt der Community.
Untergriffe und Seitgriffe
Griffe werden nach ihren Belastungsrichtungen unterschieden. Seitgriffe werden seitlich belastet. Untergriffe werden von unten belastet.
Zange (auch Pinch)
Griff für das gesamte Finger- und Daumenglied, der eine kräftige Zusammendrückbewegung erfordert. Die Handhaltung ist vertikal oder diagonal, wobei beide Seiten des Griffes gegriffen werden. Vorsicht vor Überlastungen der Daumenmuskulatur, besonders bei intensiver Nutzung.
Achte darauf, die Fußspitzen präzise auf den Tritten zu positionieren. Verwende dafür den Großzehenbereich und weniger den Mittelfußbereich. Nutze deine Beinmuskulatur, um dich hochzudrücken, anstatt dich nur mit den Armen hochzuziehen. Eine gute Fußtechnik entlastet die Arme und ermöglicht dir, länger und effizienter zu klettern. Eine spezielle Form der Fußtechnik sind Hooks:
Heelhook
Der Fersenbereich wird verwendet, um am Tritt zu ziehen.
Toehook
Der obere Zehenbereich wird verwendet, um am Tritt zu ziehen.
Fortschritte und Training
Mit der Zeit kannst du beginnen, komplexere Boulder im Vorhinein zu visualisieren. Plane deinen Weg und stelle dir jede Bewegung genau vor, bevor du loslegst. Das hilft deine Technik zu verbessern und effizienter zu klettern. Um dich kontinuierlich zu verbessern, lohnt es sich, uns regelmäßig zu besuchen. Die zahlreichen Standorte der boulderbar bieten dir genau diese Abwechslung und die Gelegenheit, immer wieder Neues auszuprobieren.
Entdecke unsere boulderbar Standorte
Alle die viel Bouldern wissen: es gibt nie genug Fingerkraft. Beim Training dafür ist Vorsicht geboten. Der passive Bewegungsapparat (Sehnen, Bänder, etc.) passen sich viel langsamer der Beanspruchung an, als Muskeln. Bei falschem Trainingsehrgeiz sind leider Überlastungen häufig. Gerne zeigen wir dir bei unseren Kursen wie du richtig trainierst und dein Leben in den Fingerspitzen keine Verletzungspausen machen muss.